Wie in vielen anderen Städten in Deutschland und weltweit sind am Samstag 06.06.2020 in Fulda viele Menschen aus Protest gegen Rassismus und Polizeigewalt auf die Straße gegangen. Im Rahmen einer friedlichen Demonstration unter dem Motto „Black lives matter“ wollten ca. 2000 Menschen in Fulda ein starkes Zeichen gegen Rassismus setzen. Initiatorin war Saba Husein vom Verein Somalia White Star, ein Gründungsmitglied von Bündnis mittendrin! Für kulturelle Vielfalt und Teilhabe in Fulda e.V.
„I can’t breathe!“ (Ich kann nicht atmen), „My skin colour is not a crime“ (Meine Hautfarbe ist kein Verbrechen), „No justice, no peace“ (Keine Gerechtigkeit, kein Frieden), war auf einigen Plakaten zu lesen, und immer wieder wurde skandiert: „Stoppt den Rassismus!“. Der Silent Protest begann auf dem Uni-Platz mit einem 8:46 mn langen stillen Gedenken an George Floyd. Ein ungewöhlich langes Gedenken, das aber aus gutem Grund geschah: Der Afroamerikaner starb am 25.05.2020 auf offener Straße vor Passanten in Minneapolis, nachdem ein weisser Polizist genau 8:46 mn lang, seine Hilferufe ignorierend, auf seinem Hals und Nacken gekniet hatte, bis er starb. Anschließend gab es einen Zug durch die Fuldaer Innenstadt machte einige Stationen und endete am Bahnhofsvorplatz. Organisatorin Saba Hussein zeigte sich überwältigt vom großen Anklang des Aufrufs, betonte, dass es ein friedliches Bekenntnis der Solidarität mit allen Opfern von Rassismus in Fulda und der ganzen Welt ist und distanzierte sich deutlich von gewalttätigen Ausschreitungen, die es in den USA aus ähnlichen Anlässen gegeben hatte. Nach Aussagen der Polizei blieb die Demo friedlich. Auch wenn die Einhaltung der Abstandsregeln an manchen Stellen schwierig wurde: Die meisten Teilnehmer*innen trugen eine Mund-Nase-Bedeckung und hielten sich, so gut es ging, daran.
Cf Beitrag Osthessen News
„No justice, no peace“ – Tausende demonstrieren in Fulda gegen Rassismus